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CO₂-Bilanzierung bei Stadtwerken: Von der Pflicht zur praxisnahen Steuerungsgröße

04. Sep. 2025

CO₂-Bilanzierung für Stadtwerke: RITTWEGER + TEAM liefert belastbare Bilanzen, Transformationspläne (BAFA) und Strategien für Klimaschutz

Folgen des Klimawandels und Verantwortung der Stadtwerke

Die Folgen des Klimawandels sind längst Realität: Hitzewellen, Starkregen, Extremwetterereignisse und steigende Energiekosten wirken direkt auf Städte und Regionen. Stadtwerke spüren diese Auswirkungen unmittelbar – etwa in der Energieversorgung, beim Wasser- und Wärmemanagement oder in der Infrastruktur. Damit rückt auch der kommunale Klimaschutz stärker in den Mittelpunkt. Stadtwerke stehen im Zentrum dieser Aufgabe: Sie müssen Versorgungssicherheit gewährleisten, gleichzeitig Emissionen reduzieren und damit entscheidend zum Erreichen regionaler und nationaler Klimaziele beitragen. Eine fundierte CO₂-Bilanzierung bei Stadtwerken ist dafür unverzichtbar. Sie zeigt transparent, wo Emissionen entstehen, schafft die Grundlage für strategische Entscheidungen und wird so zur Steuerungsgröße für Dekarbonisierung.

Antworten auf typische Herausforderungen in der Praxis

Fragmentierte Datenlage

  • Daten stammen aus Netzen, Kraftwerken, Fuhrpark, Immobilien, ÖPNV oder Bädern – oft in getrennten Systemen
  • RITTWEGER + TEAM entwickelt Daten-Mappings, harmonisiert Quellen und plausibilisiert Zeitreihen, um Fortschritte messbar zu machen

Unpräzise Emissionsfaktoren

  • Standardwerte (z. B. für Fernwärme-Mixe) reichen nicht – KWK, Biomasse oder regionale Besonderheiten verzerren Ergebnisse
  • Wir verwenden branchenspezifische Faktoren und dokumentieren Annahmen transparent

Klare Systemgrenzen setzen

  • Besonders heikel: Energie, die selbst erzeugt und gleichzeitig vertrieben wird
  • RITTWEGER + TEAM stellt die eindeutige Abgrenzung zwischen unternehmensbezogenen Emissionen (CCF) und produktbezogenen Emissionen (PCF) sicher – methodisch geprüft und anschlussfähig für Audits

Politische und kommunikative Erwartung

  • Die Bilanz muss sowohl technischer Steuerung dienen, als auch politisch verständlich sein.
  • Wir liefern Storytelling, Visualisierungen und Argumentationslinien für Aufsichtsrat, Politik und Öffentlichkeit.
CO₂-Bilanzierung ist ein zentraler Baustein für glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategien. Das Video zeigt, wie Unternehmen mit RITTWEGER + TEAM ihre Emissionen ganzheitlich erfassen – von Scope 1 und 2 bis hin zu Scope 3 – und daraus eine belastbare Datenbasis für Transformation und Klimaziele entwickeln. Strategisch, handlungsorientiert und im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel begleitet RITTWEGER + TEAM den Weg von der Bilanzierung über die Zielvalidierung bis hin zur Umsetzung und langfristigen Fortschrittskontrolle.

Besonderheiten bei Stadtwerken: Warum Bilanzierung hier besonders anspruchsvoll ist

Stadtwerke sind selten „nur“ Energieversorger. Sie betreiben häufig Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmenetze, manchmal zusätzlich ÖPNV, Abfallwirtschaft, Bäder oder Telekommunikation. Jede Sparte bringt eigene Emissionstreiber mit.

Hinzu kommt eine weitere Besonderheit: Stadtwerke müssen unterscheiden zwischen Emissionen aus den eigenen Unternehmensprozessen – zum Beispiel Fuhrpark, Gebäude oder eigene Erzeugungsanlagen – und den Emissionen der verkauften Produkte wie Strom, Gas oder Wärme. Gerade im Energievertrieb ist oft unklar, ob diese Emissionen beim Stadtwerk oder beim Endkunden zugeordnet werden. Die Folge:

  • Hoher Anteil vorgelagerter Emissionen (Scope 3) – insbesondere eingekaufte Energieträger dominieren die Bilanz
  • Eigenerzeugung vs. Einkauf – die Abgrenzung zwischen Scope 1 und Scope 3 ist methodisch und politisch sensibel
  • Zuordnungsprobleme zwischen Unternehmens- und Produktemissionen – da Stadtwerke sowohl Produzenten als auch Lieferanten sind, muss die Verantwortung sauber getrennt werden
  • Öffentlicher Fokus – eine CO₂-Bilanz eines Stadtwerks wird oft als Gradmesser für die ganze Stadt gelesen

Beispielseite für eine CO₂e-Bilanzierung im Bereich Fernwärmeversorgung

Scopes 1–3: Die Emissionsquellen im Überblick

Um Emissionen vergleichbar zu machen, orientiert sich die CO₂-Bilanzierung bei Stadtwerken am Greenhouse Gas Protocol. Dafür unterteilt man in 3 Scopes:

  • Scope 1: Direkte Emissionen aus eigenen Anlagen, Fahrzeugen, Gaskesseln
  • Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekauftem Strom und Wärme
  • Scope 3: Alle weiteren indirekten Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen (z. B. Gas-Vorkette, Transport, Kundennutzung)

Gerade Scope 3 macht Stadtwerke-Bilanzen besonders komplex: Zahlreiche Faktoren liegen außerhalb des direkten Einflussbereichs. RITTWEGER + TEAM setzt hier auf einen pragmatischen Wesentlichkeitsansatz: Relevante Emissionen werden priorisiert, sodass die Bilanz realistisch bleibt – und trotzdem handlungsorientiert.

Direkte, indirekte und vor- wie nachgelagerte Emissionen – gebündelt im Greenhouse Gas Protocol für eine vergleichbare CO₂-Bilanz. Ein Ansatz, der Transparenz schafft und zeigt, wo Unternehmen direkten Einfluss haben und wo komplexe Wertschöpfungsketten berücksichtigt werden müssen.

Warum Software allein nicht reicht – und was das mit der EU-Taxonomie zu tun hat

Viele Stadtwerke setzen bei der CO₂-Bilanzierung auf Softwarelösungen. Doch Standardtools haben klare Grenzen:

  • Sie rechnen linear mit Standardfaktoren, können aber keine komplexen Systemgrenzen abbilden
  • Sie unterscheiden nicht automatisch, ob eine Emission in Scope 1 oder Scope 3 gehört
  • Sie liefern Zahlen, aber keine Argumentationslinie für Aufsichtsrat, Politik oder Öffentlichkeit

Ein ähnliches Problem zeigt sich bei der EU-Taxonomie. Ob eine Aktivität „taxonomiefähig“ oder „taxonomiekonform“ ist, entscheidet sich nicht durch einen Knopfdruck. Neben Daten braucht es fachliche Bewertung, Nachweise und methodische Klarheit – etwa zu technischen Screening-Kriterien, Do No Significant Harm (DNSH)-Prüfungen und Minimum Safeguards.

Unser Fazit: Software ist ein wertvolles Werkzeug – aber erst durch methodische Expertise, strategische Interpretation und klare Kommunikation entsteht eine belastbare CO₂-Bilanz, die auch regulatorischen Anforderungen standhält.

Unsere Leistungen für Stadtwerke – verständlich und praxisnah

Damit Stadtwerke handlungsfähig bleiben, bietet RITTWEGER + TEAM ein modulares Portfolio:

  • Erste Bestandsanalyse: Hotspot-Analyse, Datenlage, Anlagenstrukturen
  • Klare Systemabgrenzung: Definition, welche Emissionen in die Bilanz gehören – und welche nicht
  • Datenengineering: Zusammenführen und Prüfen der vorhandenen Informationen, sodass eine verlässliche Basis entsteht, um Fortschritte und Trends messbar zu machen
  • Emissionsfaktoren anpassen: Verwendung passender, ggf. branchen- oder unternehmensspezifischer Werte (Primärdaten) für Strom, Wärme oder Fuhrpark – statt ungenauer Standardzahlen (Sekundärdaten)
  • CO₂e-Bilanzen: Vollständige Treibhausgasbilanz (Scope 1–3) als Grundlage für Entscheidungen
  • Szenarien & Reduktionspfade: Entwicklung praxisnaher Maßnahmen zur Dekarbonisierung, SBTi-kompatibel
  • Transformationsplan (BAFA-Förderung): Erstellung förderfähiger Pläne nach BAFA-Richtlinie – inkl. Roadmap zur Klimaneutralität und konkreten Maßnahmen
  • Strategiebegleitung: Ableitung langfristiger Dekarbonisierungsstrategien, Investitionspfade und Roadmaps – anschlussfähig für kommunale Klimaziele
  • Bericht & Prüfung: Aufbereitung für Aufsichtsrat, Politik oder externe Prüfungen
  • Kommunikation: Verständliche Darstellung für Stakeholder, Bürger:innen und Kund:innen, bieten politische Anschlussfähigkeit
  • Know-how-Transfer: Schulungen für mehr Datenqualität bei der Erhebung und für die Bewertung von Daten für strategische Managemententscheidungen

Fazit: Von der Pflicht zur Chance

Die CO₂-Bilanzierung in Stadtwerken ist mehr als eine regulatorische Pflicht. Sie ist ein zentrales Steuerungsinstrument, das Klimaschutz, Strategie und Kommunikation verbindet. Mit RITTWEGER + TEAM erhalten Stadtwerke nicht nur Zahlen, sondern handlungsfähige Strategien – methodisch fundiert, politisch anschlussfähig und praxiserprobt. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Ihre CO₂-Bilanzierung robust und strategisch nutzen möchten – wir machen aus Daten echte Handlungskraft.

Praxisbeispiel Stadtwerke Göttingen zur Anknüpfung an die kommunale Klimastrategie (Stand 2021-2022):
Zukunftsthemen und Konzepte der Stadt Göttingen – ökologische, soziale und ökonomische Maßnahmen für das Gemeinwohl, von Klimaplan und erneuerbaren Energien bis hin zu Smart-City-Strategie und sozialer Integration.

Im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichte Emissionsentwicklung am Praxisbeispiel Stadtwerke Göttingen (Stand 2021-2022):
Entwicklung der Treibhausgasemissionen der Stadtwerke Göttingen seit 2012 (ohne Fernwärme) – deutliche Reduktion durch Umstellung auf indirekte Emissionszuordnung und Effizienzmaßnahmen.

Praxisbeispiele: Göttingen und Meiningen

Diese Beispiele zeigen: Ob großes Stadtwerk mit breitem Leistungsspektrum oder regionaler Versorger – RITTWEGER + TEAM liefert passgenaue Lösungen für jede Ausgangslage.

Stadtwerke Göttingen

  • Baseline seit 2012 ermöglicht Trendanalysen und Fortschrittsmessung
  • Alle Kyoto-relevanten Gase werden berücksichtigt (nicht nur CO₂)
  • Systemgrenzen wurden klar gezogen: Fremde Netze oder Endkundenemissionen werden bewusst abgegrenzt, um Doppelzählungen zu vermeiden
  • Von 2012 bis 2021 wurde die Methodik in enger Zusammenarbeit von Stadtwerke Göttingen mit der Universität Göttingen wissenschaftlich fundiert entwickelt.
  • Seit 2022 übernimmt RITTWEGER + TEAM die CO₂-Bilanzierung vollständig und führt diesen wissenschaftlich basierten Ansatz konsequent weiter
  • Anerkennung u. a. durch Spitzenplatzierungen in der Focus-Money-Studie „Deutschlands wertvollste Unternehmen“

Stadtwerke Meiningen

  • Aufbau einer vollständigen CO₂e-Bilanzierung Scope 1–3
  • Harmonisierung der Datenbasis und Plausibilisierung über alle Sparten
  • Entwicklung praxisnaher Maßnahmenpläne als Grundlage für kommunale Klimaschutzziele

Häufige Fragen zur CO2-Bilanzierung (FAQ)

Was ist eine CO2-Bilanz (Klimabilanz)?

Eine CO₂-Bilanz, auch Klimabilanz oder Treibhausgasbilanz genannt, erfasst alle Emissionen eines Unternehmens, Produkts oder einer Organisation. Sie zeigt, wie viele CO₂-Emissionen entstehen, und bildet die Grundlage, um den CO₂ Fußabdruck zu berechnen und langfristig Klimaneutralität zu erreichen.

Wie kann man eine CO2-Bilanz erstellen?

Um eine CO2-Bilanz zu erstellen, werden alle relevanten Daten zu Energieverbrauch, Produktion, Transport, Beschaffung und weiteren Prozessen gesammelt. Diese Daten werden gemäß dem GHG Protokoll in Scope 1, Scope 2 und Scope 3-Emissionen unterteilt. Daraus ergibt sich der individuelle Carbon Footprint, der als Basis für Reduktionsmaßnahmen dient.

Was ist der Unterschied zwischen Carbon Footprint und CO2-Bilanz?

Der Carbon Footprint berechnen bedeutet, den gesamten CO₂ Fußabdruck eines Unternehmens, Produkts oder einer Person zu erfassen. Eine CO₂-Bilanz ist der methodische Prozess dahinter. Beide Begriffe werden häufig synonym genutzt und dienen der Messung und Steuerung von Treibhausgasemissionen.

Warum sind Scope-3-Emissionen so wichtig?

Scope-3-Emissionen entstehen entlang der gesamten Lieferkette – etwa durch eingekaufte Materialien, Transport oder Geschäftsreisen. Sie machen oft den größten Teil der Treibhausgasbilanz aus. Durch eine Wesentlichkeitsanalyse lassen sich die wichtigsten Emissionsquellen identifizieren und priorisieren, sodass Unternehmen ihre CO₂-Emissionen berechnen und gezielt reduzieren können.

Welche Vorteile hat eine CO2-Bilanz für Unternehmen?

  • Transparenz über den CO₂-Fußabdruck
  • Nachweis für Kunden, Investoren und Fördermittel
  • Grundlage für eine fundierte Dekarbonisierungsstrategie
  • Erfüllung regulatorischer Anforderungen (z. B. CSRD)
  • Glaubwürdiger Schritt in Richtung Klimaneutralität

Welche aktuellen Entwicklungen gibt es beim Thema CO2-Bilanzierung?

  • Regulatorischer Druck: Ab 2025 zwingt die CSRD viele Unternehmen zu umfassender Nachhaltigkeitsberichterstattung, inkl. Scope-3-Emissionen (70–90 % des Fußabdrucks). Ab 2026 verteuert der CBAM Importe emissionsintensiver Produkte durch CO₂-Zertifikate.
  • Strengere Standards: Die SBTi 2.0 reduziert Spielraum für Kompensation, fordert echte Emissionssenkungen. Die geplante Green-Claims-Verordnung verlangt überprüfbare Nachweise für Nachhaltigkeitsaussagen.
  • Globale Harmonisierung: Ab 2025 wollen GHG Protocol und ISO ihre Standards zusammenführen – für mehr Klarheit und internationale Vergleichbarkeit.
Ausführliche Informationen erhalten Sie in unserem Hintergrundartikel zu den aktuellen Entwicklungen bei der CO2-Bilanzierung.
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