Nachhaltigkeitstransformation: Strategien für nachhaltiges Wachstum
Am 19. März fand die Publikationsveranstaltung des Sustainable Transformation Monitor 2025 in der Bertelsmann Repräsentanz in Berlin statt – eine Veranstaltung, die sich als erfrischend kontrovers erwies und weder die typischen Narrative aus der Nachhaltigkeitsbubble noch die aus der Wirtschafts- oder Finanzmarktbubble bediente. Besonders bereichernd war die Vielfalt der vertretenen Perspektiven: Von Wirtschaft und Verbänden über die Finanzwirtschaft bis hin zu den Medien – jede dieser Gruppen brachte ihre eigene Sicht auf die Herausforderungen der Nachhaltigkeitstransformation mit.
Kontrovers, aber konstruktiv
Neben den großen Diskussionsthemen gab es auch spannende Impulse aus dem Publikum. So wurde die Frage aufgeworfen, ob es ausreicht, einfach „weniger schlecht“ zu sein. Eine Analogie aus dem Publikum brachte dies auf den Punkt: Während der CO₂-Fußabdruck oft als Maßstab für Nachhaltigkeit gilt, bedeutet dessen Verringerung noch nicht automatisch, dass etwas wirklich gut ist. Entscheidend sei vielmehr der positive Impact, den Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen aktiv hinterlassen – bildlich gesprochen ihr „Fingerabdruck“ in der Welt. Diese Perspektive wurde von den Podiumsteilnehmenden selbst nicht explizit thematisiert, sondern kam aus dem Publikum – was umso deutlicher macht, dass die Debatte über nachhaltige Wirkung über die klassischen Rahmen hinaus weitergeführt werden muss.
Das Problem verschwindet nicht – und Stillstand ist keine Option
Ein weiteres starkes Statement aus der Veranstaltung: Die Herausforderungen der Nachhaltigkeit lösen sich auch unter den momentanen Gegebenheiten nicht von selbst auf – physikalisch gesehen verschwinden sie nicht. Gerade deshalb sei es umso wichtiger, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und nicht auf diesem schwierigen Weg stehen zu bleiben. Gleichzeitig gibt es genau jetzt in Europa eine echte Chance, Nachhaltigkeit nicht nur als Herausforderung, sondern als Gestaltungsraum zu begreifen. Trotz wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten bietet sich die Gelegenheit für alle Akteure, Rahmenbedingungen so zu setzen, dass nachhaltige Innovationen gefördert und systemische Veränderungen angestoßen werden.
Die Studie: Sustainability Transformation Monitor 2025
Anlass der Veranstaltung war die Präsentation der aktuellen Ausgabe des Sustainability Transformation Monitor (STM) 2025, der die Entwicklungen und Herausforderungen der Nachhaltigkeitstransformation in Deutschland beleuchtet. Die Studie zeigt, dass viele Unternehmen bereits ein solides Fundament für nachhaltige Strukturen gelegt haben. Gleichzeitig nimmt die Transformationsdynamik jedoch ab, was vor allem auf limitierte Ressourcen, politische Unsicherheit und fehlende Marktanreize zurückzuführen ist. Hier sei angemerkt, dass die Befragung lange vor Omnibus stattgefunden hat, was bedeutet, dass sich seither möglicherweise neue Dynamiken entwickelt haben, die in zukünftigen Analysen berücksichtigt werden müssen.
Geduld und Perspektivwechsel: Die grüne Wachstumschance
Die Diskussionen machten deutlich, dass die Nachhaltigkeitstransformation keine einfache, gradlinige Erfolgsgeschichte ist. Es gibt Zielkonflikte, kritische Fragen und auch Widersprüche – aber genau diese Reflexion ist notwendig, um Fortschritte zu erzielen. Gleichzeitig wurde mehrfach betont, dass sich die erhoffte grüne Wachstumschance bisher nicht bewahrheitet hat. Doch ist dieses Fazit nicht zu voreilig? Aus unserer Sicht bei RITTWEGER + TEAM zeugt dieser Blickwinkel von zu viel Ungeduld und wir müssen anerkennen, dass Transformation Zeit braucht. Der Weg zu nachhaltigem Wachstum und einer resilienteren Wirtschaft ist komplex und herausfordernd – und womöglich erleben wir gerade die Phase, in der es schwerer wird, bevor es leichter wird. Statt vorschnell zu urteilen, ist es wichtiger, durchzuhalten, die richtigen Stellschrauben weiterzudrehen, Potenziale zu erkennen und Gestaltungsspielräume zu nutzen.
Fazit: Nachhaltigkeitstransformation als Marathon, nicht als Sprint
Die Veranstaltung hat eindrücklich gezeigt, dass die Nachhaltigkeitstransformation voller Herausforderungen steckt – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Doch gerade jetzt bietet sich in Europa für die verschiedensten Akteure die Chance, mutige Weichenstellungen vorzunehmen. Anstatt vorschnelle Urteile zu fällen oder auf schnelle Erfolge zu hoffen, sollten wir anerkennen: Nachhaltigkeitstransformation ist ein Marathon, kein Sprint.
Die Publikationsveranstaltung des Sustainable Transformation Monitor 2025 am 19. März in der Bertelsmann Repräsentanz Berlin brachte kritische Fragen und vielfältige Perspektiven zur Nachhaltigkeitstransformation zusammen. Mit kontroversen Diskussionen und einem Fokus auf die Herausforderungen der Wirtschaft bot die Veranstaltung wertvolle Impulse für die Zukunft nachhaltiger Entwicklung.
Gut zu Wissen. (FAQ)
Was ist der Sustainable Transformation Monitor 2025?
Der Sustainable Transformation Monitor 2025 (STM 2025) ist eine Studie, die die aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen der Nachhaltigkeitstransformation in Deutschland beleuchtet. Er untersucht, wie Unternehmen, Institutionen und Akteure die Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft gestalten und welche Dynamiken dabei auftreten.
Welche Herausforderungen wurden bei der Veranstaltung „Sustainable Transformation Monitor 2025“ thematisiert?
Es wurden verschiedene Herausforderungen diskutiert, darunter:
- Abnehmende Transformationsdynamik aufgrund politischer Unsicherheiten und fehlender Marktanreize.
- Zielkonflikte und widersprüchliche Anforderungen in der Praxis.
- Die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Gestaltungsraum zu begreifen.